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Marius Branscheidt - gemeinsamer Kirchenmusiker der Region Rendsburg-Büdelsdorf

Seit dem 1. September ist Marius Branscheidt gemeinsamer Kirchenmusiker der Region Rendsburg-Büdelsdorf. Er ist erreichbar unter Telefon 04331 4 92 29 63.
Hier stellen wir ihn vor: 

Marius Branscheidt – Der Neue an vier Orgeln. Ein Gespräch.

Neue Wege in der Kirchenmusik wollen die vier Kirchengemeinden in der Region Rendsburg-Büdelsdorf (St. Marien, Christkirche, St. Jürgen und Büdelsdorf) gehen: Ab 1.9.2020 arbeitet Marius Branscheidt in allen Gemeinden. Sein Schwerpunkt ist der Aufbau von Popularmusik in der Kirche und er übernimmt die Leitung des Bachchores. Wir stellen ihn hier vor.

Marius Branscheidt (Jahrgang 1970) ist seit 22 Jahren zusammen mit seiner Frau Kirchenmusiker in Kropp. Die beiden haben zwei Söhne im Alter von 17 und 20. Der gebürtige und bekennende Ostfriese ist auf der Orgelbank groß geworden, sein Vater war schon Kirchenmusiker. Er geht einen klassischen musikalischen Ausbildungsweg: Angefangen mit Blockflöte lernt er mit 8 Jahren Trompete und ist seit dem mit Posaunenchören verbunden. Mit 10 sitzt er am Klavier und mit 13 spielt er zum ersten Mal die Orgel. Er ist Orgelschüler bei Kantor Reinhard Ruge an der Schnitger Orgel in Norden. Nach Abitur und Zivildienst (in der Schwerbehindertenbetreuung) macht er seinen C Kirchenmusiker Schein, B – und A Schein folgen 1996 und 1998. Marius Branscheidt studiert in Herford Kirchenmusik. Nach dem Abschluss folgt er seiner Frau nach Kropp. Dort baute er neben dem Orgelspiel seit 1998 einen Gospelchor auf, war für den Jugendchor und den Posaunenchor zuständig und hat auch Jungbläser ausgebildet.

Mit 13 Jahren spielte er das erste Mal in einer Band auch Popmusik im Stile Elton Johns. Seit über 11 Jahren ist er Keyboarder in einer Rockband. „Eine Probenraumband, einfach aus Spaß an der Freude“, sagt Branscheidt. Manchmal betätigt er sich auch als Komponist. „Tonsetzer“ nennt er selber das. Er schreibt Spirituals für Bläser aber auch im klassischen Stil.

Musikalisch lässt sich Marius Branscheidt nicht festlegen: „Ich brauche immer beides: Die Klassik nach Noten, so wie sie gemeint war, und die Musik der Freiheit, die Spaß macht, wo man mal was improvisieren kann. Beides muss nebeneinander bestehen! Ich habe meine Orgel und die Literatur – ich liebe Bach ohne Ende. Aber der Gospelbereich hat mich auch sehr geprägt.“

Für die Vielfältigkeit und die Vielseitigkeit der Kirchenmusik möchte Marius Branscheidt sich in der Region einsetzen. Es bringe nichts, die unterschiedlichen Stile gegeneinander auszuspielen, alles hat seine Wertigkeit und seine Berechtigung. Musik ist so unterschiedlich, wie die Menschen, die in unseren Gemeinden leben.

„Musik öffnet Türen“, sagt er, „sie bewegt Menschen. Und so vielfältig wie der Glaube ist, sind auch die Ausdrucksformen der Musik. Sie kommt aus der Seele heraus.“ Was man braucht sei schließlich nur die Freude am Singen. Wer in seinen Chören mitsingen will, muss keine Noten lesen können und auch keine Chorerfahrung haben: „Kirchenmusik ist in aller erster Linie Gemeindearbeit. Meine Aufgabe als Chorleiter ist, mit denen was musikalisch auf die Beine zu stellen, die da sind. Und das geht gut.“ Im Moment ist die Chorarbeit durch Corona natürlich sehr schwierig. „Es macht mir Sorgen“, wie das weitergehen kann.

Marius Branscheidt tritt seine neue Stelle in unserer Region zum 1. September an. Eine Herausforderung, denn zum ersten Mal ist er nicht in einer Kirchengemeinde tätig sondern in vier. Vier unterschiedliche Gemeinden, mit unterschiedlichen Geschichten, die zusammenwachsen werden. Die Kirchenmusik ist die Speerspitze dieser Zusammenarbeit. Marius Branscheidt freut sich darauf, neue Wege zu gehen, die Vielseitigkeit zu erleben, die Kombination aus Popularmusik und klassischer Musik mitzugestalten, auf die Kolleginnen und Kollegen und, zusammen mit den Gemeinden neue Wege zu gehen. „Ich bin gespannt, aber auch ein bisschen aufgeregt“, sagt er.

Zehn Jahre weiter gedacht wünscht er sich, dass es gelungen ist in der Region Rendsburg-Büdelsdorf ein gutes Nebeneinander der Musik und der Gemeinden mitgebaut zu haben: Eine gute Popularmusik mit Qualität, die auch die Skeptiker gegenüber dieser Musikform überzeugt, mit begeisterten Sängerinnen und Sängern, und, dass wir als Kirche unsere traditionellen Werte und eben auch die klassische Musik nicht verleugnen, sondern ausbauen. „Kirchenmusik ist ja auch sowas wie Bewahrer.“ „Und es ist uns allen gelungen, dass die verschiedenen musikalischen Stile nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern durch liebevolle Begleitung, sich gegenseitig ergänzen“, wünscht sich Marius Branscheidt als Ziel.

Ein Frage – Antwort – Spiel. Marius Branscheidt musste spontan antworten:

Schwarz oder Weiß? – Schwarz. Vanille oder Schokolade? – Äh schwierig… eher Vanille. Blockflöte oder Triangel? – Triangel. Dur oder Moll? – Moll. Kino oder Theater? – Kino. Sommer oder Winter? Wieder schwierig.. (nach Zögern) Sommer. Skandinavien oder Mittelmeer? – Skandinavien war ich noch nie, das nehm ich. Rasenmäher oder Hängematte? – Hängematte.

Das Gespräch führte Michael Grabarske, Pastor in Büdelsdorf