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Mit großen Schritten geht die evangelische Kirche auf das 500 Jubiläum ihrer Entstehung zu –am 31. Oktober 2016 beginnt das Jahr, in dem sich die Reformation zum 500sten Male jährt. Martin Luthers Thesenanschlag an die Eingangstür der Schl

osskirche zu Wittenberg wird traditionell als symbolischer Beginn der Reformation in Deutschland gedeutet und war daher weit mehr als nur eine Protest-Tat eines einzelnen Mönchs. 

Die Reformatoren übersetzten die Bibel in verschiedene Sprachen. Darüber hinaus forderten sie Bildung für alle Männer und Frauen. Die Klosterschulen sollten nicht die einzigen Bildungseinrichtungen bleiben, auch die Bürgerschaft sollte Bildung verantworten. 

Das Gebiet der Nordkirche wurde von Martin Luther nie betreten – trotzdem hat der Norden eine eigene Reformationsgeschichte, denn verschiedene regionale Reformatoren brachten die neuen Ideen hierher. Zu nennen ist hier vor allem der Weggefährte Luthers, Johannes Bugenhagen. Er entwickelte neue Kirchenordnungen für den norddeutschen und skandinavischen Raum. Durch die Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse und die Klärung praktischer, juristischer und sozialer Fragen, hat Bugenhagen die heutige evangelische Kirche entscheidend mit geprägt. 

Das Gebiet der Nordkirche wurde von Martin Luther nie betreten – trotzdem hat der Norden eine eigene Reformationsgeschichte, denn verschiedene regionale Reformatoren brachten die neuen Ideen hierher. Zu nennen ist hier vor allem der Weggefährte Luthers, Johannes Bugenhagen. Er entwickelte neue Kirchenordnungen für den norddeutschen und skandinavischen Raum. Durch die Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse und die Klärung praktischer, juristischer und sozialer Fragen, hat Bugenhagen die heutige evangelische Kirche entscheidend mit geprägt. 

Luther und andere Reformatoren gingen davon aus, dass jeder Mensch eine eigene Beziehung zu Gott haben kann, die keiner Vermittlung durch einen Priester oder Heiligen bedarf. Aus diesem Grund sollte die Bibel in einer allgemein verständlichen Sprache vorliegen, damit sie von möglichst Vielen gelesen werden kann. Auch die Gottesdienste sollten in deutscher Sprache gefeiert werden. 

Die Reformationsdekade – was ist das eigentlich?

Im Jahr 2017 feiern wir am 31. Oktober das Reformationsjubiläum – 500 Jahre Thesenanschlag an der Schlosskirchentür zu Wittenberg. Martin Luther war 1517 der Verfasser dieser 95 Thesen und er ist auch heute noch der berühmteste Reformator. Doch wie kann das Thema Reformation oder gar Reformationsjubiläum in die Öffentlichkeit gebracht werden. Wie soll oder kann man dieses Jubiläum feiern? Diese Frage stellten sich nicht nur führende Kirchenvertreter, sondern auch Vertreter aus der Politik und den Tourismusverbänden. Ein Fahrplan musste her! Und dieser Fahrplan ist die „Reformationsdekade“.

„Dekade“ leitet sich vom griechischen Wort „deka“ = 10 ab und beschreibt einen Zeitraum – bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläum ist es ein Zeitraum von 10 Jahren, von 2008 -2017.

2008 wurde die Dekade eröffnet, doch es sollte nicht nur um Luther gehen, sondern um die Vielfalt der reformatorischen Erkenntnisse, Themen und ihrer zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter.

2009 war das Thema „Reformation und Bekenntnis“ dran mit einem besonderem Akzent auf dem Reformator Johannes Calvin.

2010 widmete sich dem Thema „Reformation und Bildung“ mit besonderem Akzent auf dem Reformator Philipp Melanchthon, der ja 1530 die „Confessio Augustana“ – unser Bekenntnis verfasst hat.

In 2011 fragte das Themenjahr „Reformation und Freiheit“ nach den Wurzeln der Freiheit. Was bedeutet die Freiheit eines Christenmenschen im 21. Jahrhundert? Die Taufe rückt in den Mittelpunkt.

2012 kam singend und klingend daher: „Reformation und Musik“. Die langfristige Einführung des Gemeindegesangs veränderte den Gottesdienst.

2013 lautete das Thema „Reformation und Toleranz“. Zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums gehört es auch, sich der bleibenden Wirkung der dunklen der Schattenseiten der eigenen Tradition bewusst zu werden. Das geschieht im Bewusstsein, um die Fehlbarkeit und Schuldverstrickung aller Menschen, auch unserer Reformatoren im Hinblick auf den Umgang mit anderen Meinungen.

2014 wurde sich auf das Verhältnis von „Reformation und Politik“ konzentriert. Ein spannendes Thema besonders in Schleswig-Holstein, wo die Verfassungsfrage mit dem Gottesbezug diskutiert wird.

2015 widmet sich anlässlich des 500. Geburtstags von Luca Cranach dem Jüngeren dem Thema: “Reformation – Bild und Bibel“. Die Bilder aus Cranachs Werkstatt hatten für viele Menschen eine große Wirkung – gerade in einer Zeit, in der viele nicht lesen konnten.

2016 hat „Die Reformation und die Eine Welt“ zum Thema, also die Frage danach, was Reformation bedeutet in einer globalisierten Welt und in einem Zeitalter der weltweiten Ökumene.

Diese Themen zeigen, wie vielfältig Reformation gedacht und gestaltet wurde und wird. Auch wir in der Nordkirche, in unseren Kirchenkreisen, Diensten und Werken und Gemeinden können uns in diesen vielschichtigen Prozess einbringen und das Jubiläum vor Ort mit prägen. Ich wünsche uns einen anregenden Weg!