SCHLIESSEN

Suche

Neues aus dem Sprengelbeirat Schleswig und Holstein

Der Sprengelbeirat für den Sprengel Schleswig und Holstein

Auf vielen Ebenen unserer Nordkirche ist das Reformationsjubiläum Thema und es wird überlegt, wie der Weg bis 2017 aussehen kann, welche Veranstaltungen und Projekte stattfinden können. Ausgehend von der Kirchenleitung, über die Steuerungsgruppe und die Arbeitsstelle Reformationsjubiläum bis hin in die Gemeinden und Dienste und Werke soll ein Netz aus Anregungen und Informationen entstehen.

Ein wichtiges Gremium bei dieser Vernetzung ist der Sprengelbeirat. Seine Aufgabe ist es, die Sprengelbeauftragten der jeweiligen Sprengel zu unterstützen, indem sie Projekte mit anstoßen und begleiten und eine größere Vernetzung im Sprengel gewähren. Zum Sprengelbeirat im Sprengel Schleswig und Holstein gehören:

 

  • Bischof Gothart Magaard (Vorsitz)
  • Pastorin Gabriele Schinkel [KK-Rantzau-Münsterdorf]
  • Pastor Dr. Wilko Teifke [KK Altholstein]
  • Frau Anke Exner [Bildungswerk KK-Plön-Segeberg]
  • Pastor Ingo Gutzmann [Regionalzentrum KK SL-FL]
  • Prof. Dr. Andreas Müller [CAU Kiel]
  • Pastor Alexander Wohlfahrt [KK Ostholstein]
  • Pastor Henning Halver [KK RD-Eck]
  • Pastorin Maren Schröder [KK NF]
  • Pastorin Susanne Thiesen [Regionalzentrum SL-FL]
  • Pastorin Inken Wöhlbrandt [KK Dithmarschen]
  • Herr Prof. Dr. Dr. Rainer Hering [Landesarchiv Schleswig-Holstein]
  • Pastor Frank Menke [Nordschleswigsche Gemeinden]
  • Pastorin Karin Emersleben (Sprengelbeauftragte).

 

Nach einer konstituierenden Sitzung im März haben wir uns neben den einzelnen Projekten auf Kirchenkreisebene im Juni dem Hauptthema „Die Reformation in Dänemark“ zugewandt. In vorausgehenden Gesprächen war deutlich geworden, wie sehr die Reformation im Sprengel Schleswig und Holstein mit der Reformationsgeschichte Dänemarks verwoben ist. Dazu hatten wir als Experten Prof. Eberhard Harbsmeier, Lügumkloster, eingeladen. Herr Prof. Harbsmeier referiert über die Reformation in Dänemark. Anhand der Korrespondenzen zwischen den Dänischen Königen Christian II. und Christian III. skizzierte er lebhaft das Reformationsgeschehen in Dänemark.

Durch einige Seitenblicke werden wir auch in das nicht wenig komplizierte Verwandtschaftsgeflecht von Kaiser und Dänischem Königshaus mit hineingenommen. Natürlich wird auch auf Bugenhagen eingegangen, der sich regelmäßig auch für längere Zeit in Dänemark aufhielt und die Kirchenordnung von 1542 verfasste. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass viele dänische Studenten eher bei Melanchthon studierten als bei Luther, so dass die Reformation in Dänemark stark vom Humanismus geprägt wurde.

An diesen Punkt - der Frage nach den humanistischen Einflüssen - schließt sich eine lebhafte Diskussion an. Doch wir haben in Bezug auf Schleswig-Holstein nicht nur in die Vergangenheit geschaut, sondern auch auf eine Auswahl von Projekten, die im Rahmen des Reformationsjubiläums von deutsch-dänischer Seite vorbereitet oder aufgenommen werden. Es folgt eine kleine Auswahl:

 

  • Die komprimierte Wanderausstellung „Die Geschichte des Pfarrhaus“ kommt nach Kiel und soll auch nach Dänemark kommen.
  • Das Projekt „Glaube.Orte.Kunst“ soll an mehreren Orten stattfinden: Museumsberg Flensburg, Sønderjyllands Kunstmuseum Tøndern, Richard-Haizmann-Museum in Niebüll und verschiedene Kirchengemeinden. Es sollen Kunstexponate aus dem Flensburger Museum auf Reisen gehen und dort für einen Sommer ausgestellt werden, wo sie herkommen. Ein Rahmenprogramm ist geplant.
  • Weiterhin gibt es viele musikalische Projekte. Die Gottorfer Hofmusik; geplant ist ein frühlutherischer Gottesdienst in Ribe; auch die Musik um Brorson und Ursinus werden eine Rolle spielen. Bei allen diesen Projekten arbeitet Prof. Konrad Küster mit, der auch die „Orgelwanderausstellung“ mit erarbeitet hat.

 

Der Chef der dänischen Oper arbeitet an einem Libretto für eine Lutheroper und auch in Schleswig soll an einem „Lutheroratorium“ gearbeitet werden (Herr Mummert und Herr Selle). Anbei noch ein Literaturtipp, wenn man das Thema Reformation in Dänemark vertiefen möchte.

Die beiden folgenden Bücher sind gut lesbar und führen Neugierige und Kenner durch ein spannendes Thema:

 

  • Martin Schwarz Lausten: Die Heilige Stadt Wittenberg, Evangelische Verlagsanstalt. Es bezieht sich stark auf den schon angesprochenen Briefwechsel zwischen dem dänischen Königshaus und den Wittenberger Reformatoren.
  • Martin Schwarz Lausten: Die Reformation in Dänemark. Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte Bd. 208, Gütersloh 2008. Es widmet sich der Reformation in Dänemark im Detail und stellt sowohl die theologischen Entwicklungen dar wie auch die Auswirkung auf die Gesellschaft z. B. im Sozial– oder Schulwesen. Dabei wird immer Versucht die Rolle Christian III. zu erfassen, seine Beweggründe und seine Glaubenswelt.

 

Karin Emersleben